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SPD Ortsverein Huchting-Grolland

Rückblick und Bilanz: Kandidatur für die Position des Ortsamtsleiters in Huchting

Aktuelle Meldung

 

Sitzungssituation (Bild TR)

„In der Stadt Bremen ist das Ortsamt eine örtliche Verwaltungsbehörde, die Aufgaben eigenständig wahrnimmt. Diese Aufgaben werden per Rechts- und Verwaltungsvorschrift und von Fachbehörden des Senats an die Ortsämter übertragen.

Die stadtbremischen Ortsämter haben die Aufgabe, die bei ihnen wirkenden Beiräte bei der Erfüllung ihrer Aufgaben zu unterstützen und ihre Beschlüsse bei den Behörden und anderen zuständigen Stellen zu vertreten. Sie sind verpflichtet, den gegenseitigen Kontakt zwischen den Einwohnern, Beiräten und Behörden zu fördern. Sie müssen bei allen Angelegenheiten, die von öffentlichem Interesse sind und ihren örtlichen Zuständigkeitsbereich betreffen, tätig werden. Zudem müssen sie Wünschen, Hinweisen und Beschwerden aus der Bevölkerung nachgehen.

Die Ortsamtsleiter werden nach einer öffentlichen Ausschreibung und einem Auswahlverfahren durch den betreffenden Beirat in einer öffentlichen Sitzung des Beirates in einer geheimen Wahl gewählt.“

Nach dem altersbedingten Ausscheiden des langjährigen Ortsamtsleiters in Huchting, Uwe Martin, sollte diese Stelle neu besetzt werden.

In der Folge einer öffentlichen Ausschreibung durch die Senatskanzlei bewarben sich über 20 Personen auf diese Stelle - fast ausschließlich Männer. In das finale Auswahlverfahren wurden vier Bewerber eingeladen: Damian Dombrowski aus Ganderkesee, Mark Ella aus Walle, Thomas Rehbohm aus Huchting und Christian Schlesselmann aus Bremervörde. 

Am 19.10.2015 wurde entsprechend der Vorschriften Christian Schlesselmann mit 11 von 16 Stimmen in das Amt gewählt. Thomas Rehbohm erhielt 5 Stimmen, die beiden anderen Kandidaten gingen leer aus. Nach diesem eindeutigen Ergebnis bleibt zu hoffen, dass der neue Amtsinhaber seinen Aufgaben im Sinne des Beirates erfolgreich nachgehen wird.

In Form eines Interviews mit dem Kandidaten Thomas Rehbohm soll der gesamte Vorgang retrospektiv noch einmal aus seiner persönlichen Perspektive beleuchtet werden.

 

Frage 1: Wie war der Einstieg in die Kandidatur?

„Anfang diesen Jahres 2015 war klar, dass der bisherige Amtsinhaber aus Altersgründen ausscheiden würde. In einem Gespräch mit ihm habe ich seinen Blick auf die Aufgaben dieses Amtes erfragt und konnte mir ein klares Bild auf diese Position erarbeiten. Nach Rücksprachen mit Familie, Freunden und Kollegen und deren Votum für eine Kandidatur meinerseits habe ich mich für die Bewerbung entschieden. Nach reiflicher Überlegung und am letzten Tag der Bewerbungsfrist habe ich meine Unterlagen persönlich abgegeben.“

 

Frage 2: Wie war der Verlauf der Bewerbungsphase?

„Nach Abgabe der Bewerbungsunterlagen kam eine schriftliche Eingangsbestätigung der Senatskanzlei bei mir an. In der Zeit danach hatten die Beiratsmitglieder Gelegenheit, alle Unterlagen aller Bewerber zu sichten und sich am Ende der gesetzten Frist auf eine kleine Zahl von Bewerbern zu einigen, die sich in einer öffentlichen Beiratssitzung vorstellen durften. In unserem Fall wurden vier Bewerber für die Vorstellung im Beirat eingeladen. 

In der Zwischenzeit habe ich der SPD-Fraktion des Beirates Huchting und - etwas später - in der Mitgliederversammlung des SPD Ortsvereines Huchting-Grolland meine Kandidatur mitgeteilt. Hier bekam ich viel positiven Zuspruch.

Außerdem schlug ich den anderen Fraktionen im Beirat Huchting Vorstellungsgespräche vor der entscheidenden Sitzung vor und bekam zwei Einladungen: zunächst zu CDU, BiW und FDP, danach zu der Fraktion der Grünen und Linken. Bei beiden Gesprächen hatte ich zunächst den Eindruck, ausschließlich als SPD-Kandidat wahrgenommen zu werden. Diesen Eindruck - so fühlte ich zumindest - konnte ich in beiden Gesprächen ausräumen, sodass meine hohe Motivation, diesen Stadtteil voran zu bringen, auch bei den Mitgliedern dieser Fraktionen erkannt werden konnte. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass überwiegend eine Entscheidung schon gefallen war, nicht zu meinen Gunsten. Ich befürchtete nach dem letzten Gespräch eine Allianz der SPD Gegner und teilte meine Besorgnis der SPD mit.“

 

Frage 3: Wie lief die Vorstellung in der entscheidenden Beiratssitzung am 19.10.2015?

„Ich habe von vielen Zuhörern und auch von Beiratsmitgliedern sehr positive Rückmeldungen erhalten. Meine Intention für den Stadtteil sei sehr gut präsentiert worden. An dieser Stelle möchte ich mich noch herzlich bedanken für die Unterstützung aus dem Kreis der SPD-Fraktion! Gefühlt habe ich auch an diesem Abend eine klare Teilung des Beirates in zwei Gruppen, die sich dann auch in dem Wahlergebnis niedergeschlagen hat: nur zwei Kandidaten erhielten Stimmen, eine eindeutige Mehrheit fiel auf einen Kandidaten.

Dem neuen Ortsamtsleiter wünsche ich natürlich viel Glück bei seiner neuen Aufgabe und vor allem Durchhaltevermögen. Vor allem aber wünsche ich dem Stadtteil Huchting eine gute und erfolgreiche Zeit mit ihm in seiner neuen Funktion. Der Beirat muss ihn mit allen Kräften unterstützen. 

Mir bleibt die Erkenntnis, da ich die Fraktionen nicht von mir überzeugen konnte, nicht der richtige Kandidat für diese Position gewesen zu sein. Dafür bitte ich um Nachsicht in meiner Partei.“

 

Frage 4: Was ist zum Verfahren der Stellenbesetzung zu sagen?

„Die Senatskanzlei ist klar den neuen Bestimmungen gefolgt. Einer öffentlichen Ausschreibung folgte die Auswahl der finalen Kandidaten durch die Mitglieder des Beirates, gefolgt von dem Wahlvorgang für die Besetzung des Leiters des Ortsamtes. Durch die strikte Geheimhaltung aller Schritte wurde das Klagerisiko durch erfolglose Bewerber erheblich gesenkt. Ich habe nun 4 Wochen Zeit, Einspruch zu erheben gegen das Wahlergebnis. Für mich war das Verfahren klar und gut geregelt.“

 

Herzlichen Dank Thomas Rehbohm für dieses ausführliche Gespräch und alles Gute und viel Erfolg für die weitere berufliche Laufbahn!

(Dieses Interview führte Marina Mollenhauer-Thein)